Stadion an der Schulstraße, SV Fürth – FC Fürth 0:1, 15.10.2020
🗓 86/2020
🏟 505
👨👩👧👦 250
⚽️ Kreispokal Bergstraße (Kreisoberliga – Gruppenliga)
PODCAST “FUNKHAUS HABEDURST”
mit Markus Stephan vom SV Fürth
Fürth ist Fußball. Das gilt nicht nur für das fränkische Fürth, das gilt auch für das Fürth im südhessischen Odenwald. Deshalb bietet die Kleinstadt auch gleich zwei Fußballvereine auf, die sich im Großen und Ganzen auf Augenhöhe begegnen und deshalb große Rivalen sind. Und das, obwohl sie eine Spielklasse trennt. Während der FC Fürth in der siebtklassigen Gruppenliga spielt, ist der SV Fürth in der achtklassigen Kreisoberliga zuhause. An diesem Abend kommt es zum heiß ersehnten Derby im Kreispokal. 250 Zuschauer kommen ins Stadion an der Schulstraße. Wegen Corona bedeutet das: Ausverkauft! “Ohne Corona wären es mindestens doppelt so viele geworden”, sagt der Kassierer am Eingang.
Gastgeber am Abend ist der SV Fürth. Gotthilf trifft sich mit Markus Stephan, dem 1. Vorsitzenden des SV. Und eines sei vorweg geklärt: Ja, es gibt sie. Die Verwechslungen mit dem großen Fürth im Frankenland. “Es ist gar nicht so lange her, da hingen bei uns große Plakate für eine “Schwanensee”-Aufführung in der Stadthalle Fürth. Nur haben wir gar keine Stadthalle. Der Plakatierer hatte sich vertan und die Plakate im falschen Fürth aufgehängt”, erinnert sich ein schmunzelnder Markus Stephan. “Und auch wenn wir mit unseren grün-weißen Klamotten mit Fürth-Aufschrift unterwegs sind, dann werden wir auf Turnieren anderswo gerne mal verwechselt. Wenn dann Fragen kommen, ob wir von Greuther Fürth sind, dann sagen wir: Wir sind zwar genauso cool, spielen aber ein paar Klassen niedriger.”
Was Gotthilf schon vor dem Spiel auffällt: Der SV Fürth vermittelt nach außen einen fast schon hochprofessionellen Eindruck. Facebook-Anfragen werden umgehend und freundlich beantwortet. Die Kontaktaufnahme geht schnell und unkompliziert. Auf den sozialen Medien bekommt man verlässlich und regelmäßig Infos zu dem, was im Verein passiert. Layout und Design passen überall zusammen, sodass sich ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild ergibt. Zu Gotthilfs großer Freude hatte der SV Fürth auch passend zum Derby schöne Eintrittskarten im Visitenkartenformat drucken lassen. Da kommt doch Freude auf.
Und auch vor Ort bestätigt sich dieser Eindruck. Gotthilf und sein Begleiter Tobi wurden freundlich empfangen und willkommen geheißen. Vor dem Derby konnte dann auch der SV Fürth seinen neuen Transporter mit Vereinsaufdruck feierlich einweihen. Wie kommt es, dass ein Achtligist so professionell aufgestellt ist? “Wir haben vor fünf Jahren das Projekt “SV 2020″ ins Leben gerufen, um den Verein für die Zukunft aufzustellen und wieder aktiver zu werden. Da haben wir geschaut, was wir machen müssen. Und wir haben ein großes grün-weißes Team, das da mitzieht.”
Der Verein organisiert jede Menge Feierlichkeiten, um als Familie zusammenzuwachsen und zu -bleiben. Und kümmert sich intensiv um Nachwuchs. “Wir haben eine Kooperation mit dem SV Darmstadt 98. Da dürfen wir zum Beispiel immer wieder im Nachwuchs-Leistungszentrum reinschauen, den Trainern dort über die Schultern gucken. Dazu bieten wir eine Fußball-AG an der Schule an, wo wir junge Menschen für den Sport begeistern können.” So ist der SV Fürth einer der wenigen Vereine im Kreis Bergstraße, die noch einen eigenständigen Jugendbereich unterhalten können. Es gäbe noch viel mehr Beispiele, die zeigen würden, wie gut sich der SV Fürth aufgestellt hat. In Zukunft will der Verein sogar eine Geschäftsstelle ins Leben rufen, um den Vorstand in bestimmten Aufgaben zu entlasten.
Auch den Sponsoren sind die Aktivitäten des SV Fürth nicht verborgen geblieben. “Wir sind mit einer handfesten Präsentation auf die Unternehmer zugegangen. Das ist angekommen. Und deshalb werden wir wieder regelmäßig von einigen Unternehmern aus der Region unterstützt und sind da gut aufgestellt.” Trotzdem gab es immer wieder auch mal Fusionsgedanken mit dem Rivalen FC. Schon vor fast zwanzig Jahren das erste Mal. Zuletzt sind die rot-weißen vom FC auf den SV zugekommen. “Die haben ganz klar kommuniziert, dass der Wunsch besteht, weil das Drumherum etwas eingeschlafen ist und denen eine eigene Jugendarbeit fehlt. Wir haben uns nach der gescheiterten Fusion vor zwanzig Jahren auf die Hinterfüße gestellt und haben uns neu aufgestellt. Trotzdem sind die Vorstände miteinander im Gespräch. Wir müssen in Betracht ziehen, dass es vielleicht irgendwann eine Zusammenarbeit geben muss. Wir sind aber im Moment in einer Position, in die wir uns mit ganz viel Arbeit selbst hingebracht haben, in der wir selber schauen können, wie wir es machen”, sagt der SV-Vorsitzende.
Der Derbyabend zeigte dem SV Fürth aber auch nochmal, dass der klassenhöhere Verein immer noch der Rivale FC Fürth ist. Auch, wenn sich die Vereine 90 Minuten lang auf Augenhöhe begegnet sind und der SV mehr als mithalten konnte. Der Sieger hieß am Ende FC Fürth. Der Gruppenligist agierte halt noch einen Schritt cleverer und war am Ende einfach effektiver. Trotzdem, glaubt Gotthilf, dass man von den grün-weißen Fürthern im hessischen Amateurfußball der Zukunft noch viel hören, lesen und sehen wird. Der Verein macht allem Anschein nach eine mustergültige Arbeit und zeigt, dass man mit viel Einsatz auch im Amateurfußball einiges bewegen kann.
Mehr Infos zum SV Fürth gefällig?
Homepage SV Fürth
Facebookseite des SV Fürth
Ihr macht einen Super Job….alle Achtung
Lieber Karlheinz,
vielen Dank fürs Kompliment. Ich werde genau so weiter machen und alles geben.
Liebe Grüße
G. Habedurst
Ich hab’s Jonas schon geschrieben. Ein ganz toller, professioneller Bericht über den wir uns hier sehr freuen. Ihr seid jeder Zeit wieder herzlich willkommen bei uns
Vielen Dank, lieber Markus. Also: Auftrag an alle! Auf nach Fürth! (Solange oder sobald Corona es zulässt 🙂