Mainz-Kastel – KFV-Stadion “In der Witz”

Zu Gast bei: FVgg Kastel 06 – TSG 1846 Mainz-Kastel // Endstand: 8:0 // Kreisoberliga Wiesbaden // Zuschauer: ca. 100 // 05.08.2018

Nach Mainz fahren und doch nicht in Mainz sein, das geht eigentlich nur in Mainz. Denn Mainz-Kastel gehört verwaltungstechnisch zu Wiesbaden. Einst war es ein rechtsrheinischer Teil der heute rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Als die Alliierten nach dem zweiten Weltkrieg allerdings festlegten, dass der Rhein die Grenze zwischen den neu geschaffenen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen sein sollte, fiel Kastel an Wiesbaden und damit an Hessen.

Und so erlebte der Kasteler Fußball seine besten Tage auch nicht in den südwestdeutschen Ligen, sondern im hessischen Fußball. 1962 gewann Kastel den Hessenpokal. In den 70er und 80er Jahren waren die Kasteler einige Jahre in der Oberliga Hessen vertreten. Bekanntester Akteur der FVgg war der legendäre Lothar Emmerich, der dort als Spielertrainer fungierte. Weitere prominente Ex-Kasteler sind der heutige Eintracht-Frankfurt Sportdirektor Bruno Hübner und der nun ehemalige Torwarttrainer der Adler “Moppes” Petz.

Das KFV-Stadion in der Witz lässt noch erahnen, dass es Zeiten gab, in denen in Kastel höherklassiger Fußball angeboten wurde. Die Sitzplatz-Tribüne mit den blauen Schalensitzen und die Stehstufen auf Gegen- und Hintertorseite verleihen der Anlage ihren Stadioncharakter. Alles ist herrlich windschief und moosbewachsen, so wie es Nostalgiker lieben. Wer die alten Hütten liebt, sollte mal in Wiesbaden bei Mainz-Kastel vorbeischauen.


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