Zu Gast bei: 1. Gelnhäuser FC 03 – FSV Bad Orb // Kreisoberliga Gelnhausen // Endstand: 2:0 // Zuschauer: ca. 150 // 13.09.2018
Trouble in der Barbarossastadt
Die Story von Gotthilfs Besuch in der Barbarossastadt Geldhauses könnte schnell erzählt sein. Ein Derby unter Flutlicht, ein toller Ground mit interessanter Tribünenkonstruktion, das alles in einer ansehnlichen Stadt. Die Realität aber hieß: Nebenplatz, Plastikwiese. Es ist so enttäuschend, wie wenn man als Kind ein Riesengeschenk zum Geburtstag bekommt und nach dem Auspacken feststellen muss, dass darin lediglich ein paar hässliche Ringelsöckchen versteckt waren.
Aber auch Ringelsöckchen kann man anziehen und damit einen 100-Meter-Sprint gewinnen. Man muss halt aus der gegebenen Situation das beste machen. Das ist Gotthilfs Spezialdisziplin. Die Fotosession auf dem Hauptplatz hat dann doch sehr viel Spaß gemacht. Das lag insbesondere an den außergewöhnlichen Formen, auf denen das Stadionbauwerk in Gelnhausen gründet. Man schaue sich nur die Dachkonstruktionen an, die im Profil gesehen trapezförmig aufgebaut sind. Ein wahrhaft interessanter Anblick.
Es läuft sich gut auf Ringelsocken
Immer wieder breitete sich nur ein Gedanke in Gotthilfs Kopf aus: „Ach hätten sie doch nur. Hätten sie doch nur, wie angekündigt, auf diesem Hauptplatz gespielt.“ Eine Dame des Vereins erklärte, dass der 1. Geldhäuser FC 03 normalerweise immer auf dem Hauptplatz spielt. Nur am heutigen Abend habe die Stadt den Platz gesperrt, da er durch die Dürre des Sommers arg in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Für das Training der zweiten Mannschaft hat es aber augenscheinlich gereicht. Die Reserve zauberte während des Spiels feinsten Reservefußball auf den Rasen, der zumindest dem Augenschein nach einen weitestgehend unversehrten Eindruck machte.
Highlight des Abends war dann aber der Stadtbesuch in Gelnhausen. Die Stadt, in der Kaiser Friedrich Barbarossa vor annähernd 850 Jahren seine berühmte Kaiserpfalz errichten ließ. Gelnhausen überzeugt durch enge Kopfsteinpflastergässchen, gesäumt von fränkischen und alemannischen Fachwerkhäusern. Ein tolles Ensemble. Gotthilf ließ sich in einer Tapasbar nieder, genoss noch einen spanischen Rotwein und leckere Kleinigkeiten für den Gaumen. Dazu spielte ein Pärchen auf ihren Tenorhörnern romantische Volksweisen. Ein relaxter Abendausklang, der Gotthilf versöhnlich auf die Heimreise gehen ließ. Auf Ringelsöckchen versteht sich.
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