Szenen, die es nur bei Kreisligaspielen gibt

Kreisliga – das ist der Ort, an dem der Fußball noch Fußball ist. Fernab von jeglichem Stargehabe und Schnickschnack. Da wo man Bier und Bratwurst noch bar bezahlen kann. Oder? Bei meinem Besuch eines Kreisoberligaspiels in Kassel habe ich einige typische und einige skurille Szenen entdeckt. Ich zeige sie euch in einer Bildershow.

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Die stylische Gucci-Handtasche und die neuen Manolo Blahniks! Keine Liga ist zu tief, um als Laufsteg für die moderne Spielerfrau herzuhalten. Die Spielerfrau von heute zeigt sich nicht nur auf den Haupttribünen der Bundesligastadien. Sie geht auch dahin, wo’s weh tut: In die Niederungen des Kreisligafußballs.

 

 

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Ab durch die Hecke! Typisch für den Kreisligafußball ist auch der Nachbar, der dem Verein nichtmal die 2,50€ Eintrittsgeld gönnt und das Spiel einfach von außerhalb verfolgt. Viele tarnen ihr Kiebitzdasein als Gassigeher, dessen Route natürlich nur rein zufällig am Sportplatz vorbeiführt. Der hier gibt sich erst gar keine Mühe. Hach, die Wackersteine liegen aber auch so verlockend günstig. „Huch, hoffentlich sieht mich keiner!“

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Kreisligafußball heißt: Stehen und vollkommener Verzicht auf jeglichen Luxus. Es sei denn…ja, es sei denn, man bringt sich seinen Sitzplatz selber mit. So wie diese Dame hier. Sitzen ist halt doch nicht für’n Arsch.

 

 

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„Hasso, Platz!“ – Kreisligaplätze mutieren mitunter zu Hundeschulen. Wenn sich Fiffi und Hasso treffen, übertönt das freudige Gebelle so manchen Schiedsrichterpfiff.

 

 

 

 

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Kreisliga ist gleich Kreisliga?
Mitnichten. Kreisliga ist auch ein Hauch von Spitzenfußball. Der Einlauf der Mannschaften ist durch-choreographiert,  vor dem geistigen Ohr hört man die Champions-League-Hymne. Nachdem die Mannschaften sich am Mittelkreis aufgestellt haben, winken die Spieler den Zuschauermassen in alle Himmelsrichtungen zu. Dass rund ums Feld aber statt 20.000 nur 20 Menschen stehen…ach, das ist doch egal.

IMG_0466Kreisligafußballer putzen ihre Töppen natürlich selber. Wer will sich schon der öffentlichen Schmähkritik des Trainers beim nächsten Training aussetzen, wenn an den Schuhen noch der halbe Platz vom vergangenen Auswärtsspiel hängt. Außerdem steht ja der Vereinsvorsitzende nach dem Spiel mit finsterer Miene vor dem Kabineneingang. Gerade so als möchte er sagen: „Mit den dreckigen Klotschen kommt ihr mir nicht ins Haus. Ansonsten ist statt des nächsten Abschlussspiels Vereinsheimputzen angesagt!“

 

 

 

 

 

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