Werdohl – Riesei-Stadion

Zu Gast bei: FSV Werdohl – TuS Erndtebrück II // Landesliga Westfalen Staffel 2 // Endstand: 3:0 // Zuschauer: ca. 90 // 26.05.2018

Das Riesei-Stadion in Werdohl ist die Blindschleiche unter den Fußballplätzen. Denn es ist ein Ort, der sich zurückbildet, wie die Gliedmaßen der Echse, die Viele für eine Schlange halten. Doch auch Blindschleichen können schön sein.

Zugegeben: Der Blindschleichen-Vergleich klingt nicht unbedingt schmeichelhaft für das Riesei-Stadion in Werdohl, in Gotthilfs Heimat: Dem Sauerland. Aber es gibt sie doch, die Ähnlichkeiten. Und eines vorweg. Das Stadion ist trotzdes Rückbaus ein tolle, nostalgiebeladene Anlage.

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Wie war das noch mit der Blindschleiche? Ja genau. Im Zuge evolutionärer Anpassungen hat ja die Blindschleiche ihre Gliedmaßen zurück entwickelt, um so eine Echse in Schlangengestalt zu werden. Ähnlich ist es mit dem Riesei-Stadion in Werdohl. Weil die Unterhaltung der maroden Stehtribüne auf der Gegenseite der Stadt zu teuer wurde, hat man den Großteil abgerissen und nur noch die äußeren Kurventeile stehen lassen. Ein skurriler Anblick, doch auch der soll in Kürze weichen. “In einem Bereich des Stadions haben wir die Tribünenanlage bereits abgerissen und durch eine Böschung mit Podest ersetzt. Die Erfahrungen und Rückmeldungen waren eigentlich durchweg positiv“, sagte Martin Hempel, Leiter der Abteilung Tiefbau der Stadt Werdohl dem Portal “come-on.de”. So werde wohl auch mit dem Rest verfahren. Immerhin: Die überdachte Haupttribüne solle erhalten bleiben und sogar aufgehübscht werden, heißt es. So wird vielleicht das Riesei-Stadion demnächst zu einem Stadion, das wie ein Sportplatz aussieht – mit den Rudimenten eines Stadions. Ganz blindschleichenhaft eben.

Gotthilf jedenfalls erfreute sich dann zumindest über das Noch-Vorhandensein der Tribünen-Ecken. “Man muss die halt nur zu Ende denken, dann hat man das Bild einer voll bebauten Gegengerade doch im Kopf”, war der Trostgedanke. Besonders schön ist der Anblick aus dem hoch über dem Spielfeld gelegenen Vereinsheim. Gotthilf und seine Begleiter konnten sich Wurst und Bier bestellen, sich direkt neben der Theke an eine der etwas altbackenen Sitzgruppen platzieren und aus den Fenstern bei bestem Überblick das Spiel genießen. Das endete übrigens völlig einseitig mit 3:0 für die Hausherren. Also: Beim FSV Werdohl spielen offenbar keine Blindschleichen.

 

 

 

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