Wiesbaden-Sonnenberg – Sportplatz Spitzkippel

Sportplatz Spitzkippel
Spvgg. 1919 Sonnenberg – 1 FSV Schierstein 1908 e.V. 08 4:0
24.09.2020

🗓 73/2020
🏟 501
👨‍👩‍👧‍👦 60
⚽️ Kreisoberliga Wiesbaden

PODCAST “FUNKHAUS HABEDURST”
BEI DER SPVGG 1919 SONNENBERG

Sonnenbergs Vorstand Dirk Mettner im “Funkhaus Habedurst”

Gotthilf zu Gast auf dem Spitzkippel, im Wiesbadener Nobel-Stadtteil Sonnenberg. Direkt neben der Burg Sonnenberg hat der Verein einen Fußballplatz in die massiven Felswände geklöppelt, der sehr sehenswert ist. Insbesondere die Tribüne mit den Business-Seats vom alten „Bornheimer Hang“, die man vor dem Müll gerettet und auf dem Spitzkippel verbaut hat.

Wie haben diese gut gepolsterten Sessel den Weg von Frankfurt nach Wiesbaden gefunden? Die Antwort verrät Dirk Mettner vom Vorstand der SpVgg Sonnenberg im “Funkhaus Habedurst”: “Die Sessel gibt es hier seit 2008. Damals wurde das Stadion am Bornheimer Hang vom FSV Frankfurt umgebaut. Das Abbruchunternehmen, was damals beim Umbau mitgeholfen hat, hatte Verbindungen hier zu uns nach Sonnenberg. Und die haben uns gefragt, ob wir die Sitze von der Haupttribüne haben wollen. Die wären sonst auf dem Müll gelandet, obwohl sie noch gut in Schuss waren. Dann sind wir mit acht Mann und einem LKW nach Frankfurt gefahren und haben die Sessel da abgeschraubt und mitgenommen.”

Einige der Sessel sehen inzwischen etwas ramponiert aus. Aber das macht nicht so viel, denn falls mal einer kaputt ist, “dann haben wir noch einige Ersatzstühle auf Lager”, winkt Dirk Mettner mit einem verschmitzten Lächeln ab.

Aber noch etwas fällt auf: Das Spielfeld ist extrem klein und dürfte gerade so den FIFA-Mindestmaßen entsprechen. Der Grund dafür: Auf dem Spitzkippel ist einfach nicht viel Platz. An einer Ecke begrenzt eine massive Felswand das Spielfeld. “Als der Sportplatz gebaut wurde, mussten wir hier mit viel Arbeit einige Felsbrocken wegräumen”, berichtet Dirk Mettner.

Die Mühen lohnen sich aber langfristig: “Die Gastmannschaften haben hier schon Probleme, wenn sie viele lange Bälle spielen, die halt einfach nicht ankommen. Die gehen dann oft ins Seiten- oder Toraus.” Da hat die SpVgg Sonnenberg schon Vorteile, denn sie sind ja die engen Maße gewohnt und haben im Gefühl, wie weit sie die Pässe und Flanken schlagen können.”

Die Ecke gegenüber der Felswand erfreut sich bei den Fußballern eher geringer Beliebtheit. An der Betonmauer hinter der Seitenaus-Linie steht es mit schwarzen, bedrohlichen Lettern: “Kraft-Eck”. Wo Gotthilf anfangs noch dachte, es handelt sich dabei um den Stamm-Stehplatz eines Sonnenberger Fans mit dem Nachnamen Kraft, musste er sich vom Vereins-Experten Mettner aufklären lassen: “Im Kraft-Eck werden im Training immer die Kraftübungen gemacht. Alle Fußballer kommen dann hier vorne an der Ecke zusammen. Das hat mal einer unserer ehemaligen Trainer eingeführt.”

Die begeisterten Sonnenberger Fußballfans erfreuen sich an den kraftstrotzenden Kickern. Trotz der Tatsache, dass der Sonnenberg eines der Nobelviertel einer ohnehin schon wohlhabenden Stadt ist, sind sich die Fans für guten, lautstarken und manchmal mit Pöbeleien angereicherten Support nicht zu schade. “In der vorletzten Saison hatten wir beispielsweise Abendspiele mit bis zu 800 Zuschauern. Zum Beispiel im Derby gegen Naurod. Da war heir richtig Stimmung. Und da gab es hier hin und wieder auch mal Pyrotechnik nach dem Spiel.” Mit einem Schnitt von 200 Zuschauern sind die Sonnenberger auch insgesamt gut aufgestellt.

Die Unterstützung soll sich mittelfristig auch noch mehr in sportlichem Ertrag widerspiegeln. “Wir spielen seit drei Jahren in der Kreisoberliga oben mit. Vom Vorstand gibt’s das Go. Wenn wir sportlich aufsteigen, dann nehmen wir das gerne mit. Wir wären einem Aufstieg nicht abgeneigt”, verrät Dirk Mettner, nicht ohne aber nochmal zu betonen, dass es kein Beinbruch wäre, wenn der Aufstieg nicht gelänge.

Im Spiel gegen den 1. FSV 08 Schierstein haben die Sonnenberger schonmal gezeigt, dass sie sich auf ihrem kleinen Platz deutlich besser zurechtfinden als die Gäste aus Schierstein. Deshalb konnten sie das Flutlichtspiel bei regnerischem Wetter auch in der Höhe verdient mit 4:0 für sich entscheiden.

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