Berlin-Reinickendorf – Sportplatz Freiheitsweg

Zu Gast bei: Füchse Reinickendorf – FC Internationale Berlin // A-Junioren Verbandsliga // Endstand: 1:2 // Zuschauer: ca. 50 // 17.03.2019



“So ein Sonntagmorgen fühlt sich großartig an, wenn man morgens aufsteht und einem die ganze Hauptstadt zu Füßen liegt”, dachte Gotthilf bei sich und machte sich an die Spielauswahl. Als Sandwich-Stück eines waschechten Triplers (siehe Lexikon: “Perfektes Verbrechen”) zog es den frisch herausgeputzten Habedurst an den Freiheitsweg im Berliner Stadtteil Reinickendorf. Mit der S-Bahn zur Station “Wilhelmsruh” gefahren, waren es nur noch ein paar Schritte zu Fuß zum Fuchsbau. Ein lautes “Großartig” entfuhr Gotthilf als er die Schritte durch die leicht vergilbten Reinickendorfer Häuserzeilen schritt, denn der Zeitplan der Anreise ist voll aufgegangen. Pünktlich zum Anstoß des A-Jugend-Verbandsligaspiels der Füchse Reinickendorf fand sich Gotthilf also im Fuchsbau ein.

Der Ground ist gerade so groß, wie man ihn zwischen die Häuserblocks quetschen konnte, dafür aber auch sehr eng. Über beide Längsseiten ziehen sich bis zu fünf Stehstufen, die vereinzelt mit Sitzbänken ausgestattet sind. Schon leicht ironisch mutet der eigens abgetrennte Gäste-Stehblock an. Mit unüberwindlichen Raumtrennern kennen sie sich in Berlin eigentlich ja aus. Der Blocktrenner vom Typ Gartenzaun sollte aber für ausbruchswillige Gästefans kein großes Hindernis darstellen. Weitere Hotspots der Sportanlage sind die handbetriebene Anzeigetafel, der hölzerne Sprecherturm und die sogenannte “Fuchstränke”. So heißt ein Holzverschlag in einer Ecke des Platzes aus der heraus am Vormittag von Gotthilfs Anwesenheit leider nur Getränke verkauft wurden. Bei Spielen der Herren-Mannschaften gebe es aber auch die obligatorischen Würstchen, hieß es von der Dame hinterm Tresen.

Die Füchse Reinickendorf gehören zu größeren Nummern auf der Berliner Fußball-Landkarte. Highlights der Geschichte sind das zweimalige knappe Scheitern am Aufstieg in die zweite Bundesliga in den Jahren 1989 und 1990. Dazu der Sieg im Berliner Landespokal 2003 und die damit verbundene Teilnahme am DFB-Pokal. Dort war in der ersten Hauptrunde dann aber nach einer knappen Niederlage im Fuchsbau gegen den 1. FC Nürnberg schon wieder Schluss. Die Füchse hatten sich lange Zeit als verlässlicher Talente-Lieferant einen Namen gemacht. Giganten des Fußballs, wie Thomas “Icke” Häßler, “Zecke” Neuendorf, Kevin-Prince Boateng und Benjamin Köhler haben ihre Jugend-Fußballschuhe am Reinickendorfer Freiheitsweg geschnürt.

Ein Vormittags-Ausflug mit Geschichte – ganz nach Gotthilfs Geschmack. So muss das sein. Und so zog  Habedurst zu Spiel drei des angebrochenen Sonntags. Ihr wollt Gotthilf dorthin folgen? Dann hier lang!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert